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Rezension: Ben Aaronovitch – Die Flüsse von London



– Ben Aaronovitch –
Die Flüsse von LONDON

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Titel der englischen Originalausgabe: “Rivers of London” ; Übersetzung von Karlheinz Dürr
Verlag: dtv Taschenbuch; Seiten: 480 Seiten
ISBN: 978-3-423-21341-7
Preis: 9,95 EUR
Ebenfalls erhältlich als eBook (epub) & als eBook (pdf)

INHALT

Peter Grant ist Police Constable in London mit einer ausgeprägten Begabung fürs Magische. Was seinen Vorgesetzten nicht entgeht. Auftritt Thomas Nightingale, Polizeiinspektor und außerdem der letzte Zauberer Englands. Er wird Peter in den Grundlagen der Magie ausbilden. Ein Mord in Covent Garden führt den frischgebackenen Zauberlehrling Peter auf die Spur eines Schauspielers, der vor 200 Jahren an dieser Stelle den Tod fand.
– Buchseite des Verlags –

 

DER AUTOR

Ben Aaronovitch wurde in London geboren und lebt auch heute noch dort. Wenn er gerade keine Romane oder Fernsehdrehbücher schreibt (er hat u. a. Drehbücher zu der englischen TV-Kultserie ‘Doctor Who’ verfasst), arbeitet er als Buchhändler. Seine Fantasy-Reiche um den Londoner Polizisten Peter Grant mit übersinnlichen Kräften eroberte die englischen Bestsellerlisten im Sturm.
– Website des Autoren –

Die gesuchte Adresse hatte eine deutlich breitere Eingangstreppe als die Nachbarhäuser. Sie führte zu einer zweiflügeligen Mahagonitür mit Messingbeschlägen hinauf. Auf dem Türsturz waren die Worte SCIENTIA POTESTAS EST eingemeißelt. Scientia hieß natürlich Wissenschaft, das wusste ich.
Was bedeutete also dieser Spruch?
“Wissenschaft ist im Pott”?

 

MEINE MEINUNG

Liest man die Inhaltsangabe dieses Buches, ist man eventuell zuerst verwirrt. Ein Krimi gemischt mit Geistern, Vampiren und allen anderen möglichen und unmöglichen magischen Kreaturen? Klingt seltsam, funktioniert überraschenderweise aber. Mit einem wunderbar flüssigen und ironisch-lustigem Schreibstil fängt der Autor den Leser schon innerhalb der ersten Seiten und schon gleich zu Beginn entlockte mir die herrlich sarkastische Denkweise von Peter ein paar laute Lacher.

Wir haben also, wie es bei jedem gewöhnlichen Krimi so ist, ganz zu Beginn eine Leiche. Einem Mann wurde der Kopf abgeschlagen und Peter Grant ist einer der armen Polizisten, die mitten in der Nacht in der Kälte stehen müssen, um unerwünschte Gäste vom Tatort fernzuhalten – als ihm auf einmal ein Geist begegnet, der behauptet, er hätte den Mörder gesehen. Was nun also erst wie ein ganz normaler Mord erschien, weitet sich innerhalb des Romans immer weiter aus. Bald werden Peters “besondere” Fähigkeiten entdeckt und er wird in eine besondere Einheit der Polizei gesteckt – nämlich in die, die es mit dem Übernatürlichen auf sich nimmt. Diese Einheit, bestehend aus nur zwei Personen (ihm und seinem Vorgesetzten), ist vielen hohen Tieren in der Polizei wohl bekannt, aber das Wort “Magie” wird selten gern ausgesprochen und dass die beiden tatsächlich Magie wirken können, glaubt eh niemand. Peter jedoch, der sich nicht nur mit dem schwierigen Studium der Zaubersprüche und verschiedener Sprachen beschäftigen muss, fühlt sich seiner neuen Berufung mehr als gewachsen und geht von nun auf auf Geisterjagd – und bringt sich dabei nicht nur einmal in Lebensgefahr.

Diese Idee hat zwar einiges Althergebrachtes, wie beispielsweise die lateinischen Zaubersprüche, aber auch viel viel Neues. Neue magische Wesen, wie die beiden Flussgötter der Themse und ihre Töchter und Söhne – Neue Denkweisen über das Zusammenspiel von Magie und Wissenschaft. Zwar kommen Wesen wie Vampire vor, werden hier aber in einen vollkommen anderen magischen Zusammenhang gebracht, der durchaus schlüssig ist. Das hat mir sehr gut gefallen und das war erfrischend. Magie wird hier nicht mit Zauberstäben praktiziert, sondern entsteht die durch Konzentration auf bestimmte “Vestigia”, Spuren, Nachbilder, die von Geistern an Orten zurückgelassen werden können. So ist Peter beispielsweise in der Lage, diese Spuren wahrzunehmen – Geräusche, Düfte, Stimmen. Das fand ich immer wieder aufs Neue sehr bildhaft und interessant beschrieben.

Auch die Charaktere kommen nicht zu kurz – so hatte ich mich beispielsweise schon schnell mit Peter angefreundet, der kein wirklich guter Polizist ist, weil er sich unheimlich gern ablenken lässt und ab und zu auch mal ein bisschen träumt, andererseits aber auch unheimlich gerissene Pläne schmieden kann und generell einfach eine herrlich lustige Art zu denken an sich hat und im Bereich der Magie schon zu Beginn seiner Ausbildung seine eigenen Forschungen betreibt und eigene Theorien aufstellt.
Auch die anderen Charaktere, wie seine Kollegin Lesley, sein Vorgesetzter Nightingale oder die Haushälterin Molly (mein persönlicher Liebling), kommen nicht zu kurz und sie alle haben ihre Facetten, ihre guten und schlechten Seiten und eine Vergangenheit, die man in einigen Fällen wirklich nur zu gern auskundschaften würde.

Das alles unterlegt der Autor mit einem flüssigen Schreibstil, der trotz der vielen Ironie immer sehr bild- und lebhaft bleibt. Zwischendurch natürlich auch mal umgangssprachlich, aber das hat mir gut gefallen – was wirklich selten vorkommt, möchte ich meinen, aber hier passte es einfach. Sympathisch dabei war mir, dass man die ganze Zeit den Eindruck hatte, dass sich dieses Buch – und vor allem auch Peter als Hauptcharakter – selbst nicht so ernst nimmt. Dabei wirkt es aber trotzdem nicht dämlich oder lächerlich, sondern ist einfach nur unterhaltsam.

 

FAZIT

Am Ende muss ich feststellen, dass ich an diesem Buch gar nichts aussetzen kann. Es hat mich sehr gut unterhalten, war spannend und rätselhaft und immer wieder lustig. Ich würde dafür 5 von 5 Sternen vergeben.
Kleine Information ganz am Schluss:
Die Fortsetzung des Romans erscheint im Juli 2012
unter dem Titel “Schwarzer Mond über Soho“.
Ich bin schon mehr als gespannt darauf!
An dieser Stelle auch vielen Dank an den dtv,
der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
6 Kommentare
  1. Julia
    Julia sagte:

    Genau! Genau das gleiche is bei mir gerade. Sie sagt ab, ständig. Jedes verdammte Wochenende. Als ich letztens gemeint hab, es gibt neue Fotos? Sie hat abgesagt. Als ich gestern gesagt hab, wir gehen einkaufen? Sie hat abgesagt. Ich hab's so satt. Immer wieder denk ich mir, dieses Mal klappts wirklich und eigentlich sollte es mich nicht mehr wundern, wenn sie absagt -.-

    Antworten
  2. Belora
    Belora sagte:

    Der Auszug klingt wirklich nicht schlecht, lässt sich gut lesen und Peter wirkt wirklich sympathisch.
    Vielleicht finde ich das Buch ja irgendwo, dann werde ich es auf jeden Fall lesen! Vielen Dank für's Vorstellen (:
    Belora

    Antworten
  3. mädchenherz
    mädchenherz sagte:

    Die Buchvorstellung habe ich mir zwar noch nicht durchgelesen, aber das, was du beim letzten Post geschrieben hast, das ist einfach voll auf den Punkt gebracht! Ich weiß gar nicht, was ich dazu noch groß sagen soll, weil dein Text einfach das ausdrückt, was ich auch denke… nur ich hätte das nie in Worte fassen können :)
    Super.

    Antworten
  4. Caro
    Caro sagte:

    Die zwei Wochen schaffst du auch noch :) Obwohl das mit den Hausarbeiten dann natürlich doof ist. Aber wirklich viel frei hab ich jetzt aucht nicht, ich schreibe in etwas mehr als einer Woche meine ersten Klausuren und muss halt besonders für Mathe viel tun…

    Und das Buch klingt ja echt spannend. Kommt mal auf meine Merkliste!

    Antworten
  5. Lisa
    Lisa sagte:

    Ich hätte die Serien auch am liebsten alle auf DVD. Aber das kostet immer sooo viel :D Mensch.. Deswegen kauf ich mir die nicht selber..
    Außerdem schau ich fast keine Folgen doppelt an. Komisch..
    Keine Ahnung warum..

    Das Buch klingt interessant. Zuminderst dein Fazit. Allein von dem Klapptext – ich weiß nicht ob ichs mir kaufen würd ;) aber dein Fazit gefällt mir. Sagt auch mehr!

    Antworten

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