Zentimeteruniversum
Zentimeteruniversum
Verwirbelt und verwischt
der Schimmer dumpfer Tage.
Wenn Knochen bersten,
Vögel krähen,
sich alles vermengt im unbeschränkten Treiben.
Das Universum ist zu klein.
Unrecht ist in mich eingefallen,
hat mich geplündert, mein Zentimeterherz zerbrochen.
Der Staub – kaum mehr zu sehen –
von den Flügeln der Motte hinfortgetragen.
Und Liebe schickt den Adern alle Pein,
die das Blut verbrochen hat.
Wohin führt das Licht des Tages?
Dürftig nur schimmernd durch bunte Kirchenfenster.
Oh unwirksame Predigt,
oh ungläubiger Prediger.
Und doch – die Unwahrheit in die Brust gelegt,
stört sich niemand am Gesang der Geister.
Dieses Universum ist zu klein,
lichtbrechend im Aphel verirrt sind nur die Aufgebenden.
Oh, diese Welt, sie endet nie.
wow. ich bewundere, wie gut du schreiben kannst!
Das klingt traurig. Wieso nur? Jeder hat einen Platz auf der Welt. Finde deinen, bitte. Ich möchte nicht, dass du hilflos umher irrst und nicht weiß wo oben und unten ist. Nein, nicht du.
Ich danke dir. Weil du wunderbar bist und mir schreibst :) Ich wünsche dir das Beste für jetzt und morgen und immer :) ♥
Danke, es freut mich, dass Dir das Foto gefällt (:
Und Du kannst es wohl einfangen. Mit Worten.
Es ist ein tolles Gedicht. Ich finde es immer so bezaubernd, dass Du ganz unterschiedliche Dinge so wunderschön mit einander verbinden kannst.
Mich würde es auch nicht stören, wenn es sich gegen eine Religion wenden würde, ich habe das Glauben auch vor Jahren aufgegeben.
Nirgendwo hinzugehören… es ist ein beschissenes Gefühl, leider…
Ich wünsche Dir auch, dass Du Deinen Platz findest. Vielleicht ist er ganz woanders, vielleicht irgendwo, wo Du nie gedacht hättest, ihn zu finden? Aber ich bin mir sicher, dass es ihn gibt. Jeder hat ihn irgendwo. Vielleicht, wenn man an Schicksal glaubt?
Woran glaubst Du, wenn ich fragen darf?
ja, ich verstehe was Du meinst (:
Das klingt wirklich toll, ein Gefühl mit einem Gedicht zu erkunden.
An einen Gott möchte ich nicht glauben. Ich denke, dass Du vollkommen Recht hast, mit dem was Du sagst. Allerdings bin ich zu klein um so groß zu denken und zu fühlen… Ist das alles? Ich wünschte, es wäre mehr. Wenn ich an einen Gott glauben müsste, dann wäre es wohl die Natur. Glaube ich an Schicksal? An einen tieferen Sinn? Ich würde es gerne, aber ich tu es nicht richtig. Seelen? Es wäre schön, nach dem Tod nicht einfach zu verschwinden. Es ist traurig, zu glauben, dass alle Gedanken nur elektrische Impulse sind, die für immer erlischen mit dem Tod…
Ich glaube an nichts so richtig, aber ich vermeide es irgendwie noch, mich so tief mit der Frage zu beschäftigen, dass ich meinen richtigen Glauben finde…
Entschuldige das viele, schlussendlich nichts aussagende Bla.
Eigentlich mag ich keine Gedicht, vielleicht erinnerst du dich daran. Weil ich mich nicht mit diesen Identifizieren kann, sie nicht “Leben” kann.
Will so gerne hierzu etwas schreiben, meinen Stil in den Kommentar einfließen lassen. Und doch kann ich es nicht. Einfach nur Sprachlos muss ich mir eingestehen, dass mich ein Gedicht irritiert, mich anspricht und zugleich mit unstellbaren Fragen zurück lässt.
es ist bestimmt dieses Unwissende, das Unmögliche, es mit Bestimmtheit sagen zu können, das diese Frage so spannend und aufzehrend macht.
Mir gefällt Deine Lösung.
Glauben ist immer nur Hoffnung, der Wunsch, mehr zu sein…für mich zumindest.
Ich gehe auf eine bischöfliche Schule, die mich eigentlich zum Atheismus erzogen hat. Ich habe das Gefühl, dass mir dieser Glauben aufgezwungen werden will und man mich davon überzeugen möchte, dass die Kirche recht hat, weshalb ich solchen Leuten gegenüber Abneigung verspüre. Ich lasse sie mit ihrem Glauben in Ruhe, auch wenn ich diesen Gott mittlerweile abstoßend finde, also sollen sie mich gefälligst auch mit meinem Unglauben in Ruhe lassen. Punkt. :D
überwältigend, wirklich klasse, stark, toll ♥
wow, das ist toll geschrieben, aber es hört sich wirklich sehr traurig an. hat nicht jeder seinen platz im universum, hat nicht jeder auf erden einen sinn, was wäre denn wenn die welt endet ?
Diese Unsicherheit und naja, ein bisschen Feigheit, von mir nervt mich total. Weil ich es wirklich will, aber ich kann nicht. Ich versuche es wirklich. Ich kann nur hoffen, dass es irgendwann vergehen wird, dass ich es irgendwann überwinden werde…
Und wow, du hast mich sprachlos gemacht. Ein bisschen Verwirrung, ein bisschen Fragen, ein bisschen Antworten, ein bisschen Nachdenken. Das Gedicht ist so… wow, einfach!
@Solander: Wow, ich freue mich unheimlich über deinen Kommentar hier. Es ist eine große Ehre für mich, dass dich dieses Gedicht so anspricht, obwohl du normalerweise keine Lyrik magst, dass dich gerade dieses Werk hier berührt. Es ist eins der wirrsten die ich je geschrieben habe, glaube ich, aber genau deswegen mag ich es auch auf eine gewisse Art und Weise und ich hätte wirklich nicht mit so positiver Rückmeldung gerechnet. Vielen vielen Dank!