Nirgendwo – an keinem Ort, von hier bis zum Ende unserer Welt – kann ich das finden, nach dem ich suche. Es ist so seltsam, wie aus meinem ruhigen Damals dieses wirre Jetzt werden konnte, in dem ich immer und immer nur dazugewonnen habe – bis ich so leer geworden bin, dass ich selbst aus meinem Körper geflohen zu sein scheine. Dass ich selbst zu einem der Wesen geworden zu sein scheine, die mich bereits so lange verflogen.
Ich erinnere mich an stürmische Herbsttage, in denen die Luft so feucht war, dass ich dachte, Wasser zu atmen. An warme Sommerabende, die in ihrer Stille so einträchtig waren, dass ich dachte, eigentlich nur für Momente zu leben und nicht für die Zukunft. Ich erinnere mich an glückliche Zeiten, die ich irgendwie überstanden habe – mit ihm zusammen – bis sie mich zersplittert und in diese schreckliche Wirklichkeit gefunden haben, die mich an den Grund meiner Existenz geschickt hat, um mich dort festzuhalten – um mich mein eigenes Blut lecken zu lassen, bis ich an dem Geschmack gestorben wäre.

(Weltasche – Kapitel 2)

 

Heute ist ein guter Tag. Ich bin so gut wie fertig mit meiner Bachelorarbeit, es gab eine erste positive Rückmeldung von meinem Dozenten zu den abgegebenen Probeseiten, die Überarbeitung von Kernstaub läuft richtig gut, in 3 Tagen habe ich Geburtstag und morgen fahre ich nach Hause und weiß deswegen, dass ich eine tolle Zeit und ein entspanntes Fest bei meiner Familie verbringen kann. Die achtstündige Zugfahrt wird sicher wieder anstrengend, aber ich nutze die Zeit gern, um Inspiration zu sammeln und über mein Netbook an meinen Texten zu arbeiten; das Gute ist, dass es auf den langen Strecken keine Ablenkung gibt – höchstens den unangenehmen Fall, im ICE keinen Sitzplatz mehr zu bekommen, was mir an Freitagen auf meiner Stecke schon oft widerfahren ist. Aber ich denke, ich bin ein recht entspannter Zugfahrer und kann gut damit umgehen.

 

Das Beste übrigens: Daheim wartet mein Adventskalender, den ich bisher selbstverständlich noch nicht beginnen konnte. Ich werde morgen also 14 Türchen auf einmal öffnen können. Und wenn das keine positive Nachricht ist, weiß ich auch nicht.

 

Euch allen noch ein paar schöne Wintertage und viel viel Schnee. Wenn ich selbst wieder mehr schreibe (und mit der Überarbeitung meines aktuellen Projekts fertig bin), dann gibt es für euch natürlich auch wieder einige News mehr zu meinem Schreiben. Ab morgen wird es vor allem aber erst einmal wieder Fotos geben. Ich freue mich schon darauf.

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