Hoffnungsland

Flüchtig wie Rauch huscht die Erinnerung an dich durch meine offenen Gedanken. Heute bist du wie ein Geschmack auf meiner Zunge, ein zarter Geruch in meiner Nase, ein buntes Licht in meinen wachen Augen. In diesen Momenten liebe ich die Welt der Gedanken mehr als die Welt der Körper, denn hier kann ich dich noch treffen, dich jederzeit finden. Keine Entfernung trennt uns, keine Mauer versperrt den Weg, kein Leben und kein Tod. Nur die sanfte Differenz zwischen Vorstellung und Realität. Und manchmal, wenn ich zu tief abtauche, frage ich mich plötzlich, ob es dich je gegeben hat, oder ob du vielleicht doch schon immer in dieser Halle der Gedanken lebst, zu der nur ich Zugang habe.
Spielt das eine Rolle? Es heißt, es sei etwas Schlechtes, in seiner eigenen Welt zu leben, aber was, wenn sie mich inzwischen mehr erfüllt als das, was mir die Wirklichkeit mit all ihren Schranken, Regeln und Gesetzen noch bieten kann? Wie ist es möglich, dass mich so viel davon abhält, mich selbst als das zu verwirklichen, als das ich mich sehe? Wie ist es möglich, dass uns niemand das schenkt, was jeder sich wünscht: Ein Hoffnungsland. Ich möchte schlagende Herzen und strahlende Gesichter, fröhliche Lieder und einen Austausch voll Spaß, Sinn und Melancholie. Ich möchte einen Himmel voller Sterne und Hoffnungen, voller Träume und Taten. Ich möchte ein Leben, in dem niemand verurteilt. Ein Universum, in dem niemand für immer gehen muss. Ich möchte eine Welt, in der es dich noch gibt.
Alles was du schreibst ist einfach so schön. ♥ Ich wünschte ich könnte das auch.
Oh, vielen Dank. Das freut mich :') ♥
Ich weiß gar nicht, wie ich in Worte fassen soll, was du mit diesem Text bei mir ausgelöst hast. Wie du mit den Worten jonglierst, welche wunderschönen Welten du öffnest. Unbeschreiblich! ♥
Dein Text ist wieder einmal so schön geschrieben und hat mich sehr berührt.
Würden sich alle Menschen das wünschen, wäre die Welt so viel besser.
Ich wünsche dir, dass du all das irgendwo finden wirst.
Hab noch einen schönen Abend.
Liebe Grüße,
Akosua
Oh wow, vielen Dank für dieses Lob. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Danke :')
Wie lieb von dir. Ich danke dir sowohl fürs Lesen als auch für deine lieben Worte. Es wäre schon, wenn wenigstens die Welt so gut wäre, wie sie sein könnte, wenn alle 'besser' denken würde, ja. Aber gut. Danke, wirklich.
Marie <3
:'(
:'{
ich bin mir sicher, jeder der das liest wird seinen teil dazu beitragen… ich werde es jedenfalls versuchen… es ist einfach so schön…
und irgendwo ganz tief drin weiß ich, dass es möglich ist. ob es ein wort dafür gibt?
Das waren schöne Worte. Vielen Dank fürs Lesen und vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich natürlich, dass den Text schön findest, aber noch mehr freut mich, dass dir der Gedanke dahinter gefällt. An einigen Tagen denke ich an verlorene Menschen und daran, wie viele schon jemanden verloren haben, der ihnen nahe stand. Und Menschen verbindet so viel – so viele Emotionen, die wir teilen, so viele Gedanken, die sich ähneln. Warum schaffen wir es nicht, in einer Welt zu leben, in der alles gut ist? Das Leben und die Natur bereiten uns schon genug Probleme, mit denen wir fertig werden müssen. Aber wir sehen es nicht und machen es uns nur noch gegenseitig schwer. So sollte es nicht sein.
Es freut mich, dass du diese Hoffnung hast. Ich habe sie auch noch nicht aufgegeben.
Ich habe eigentlich noch nie jemanden verloren, der mir wirklich nahe stand. Meinen Opa kannte ich kaum.. aber ich weiß sehr gut, was du meinst, und kenne Trauer und Sorge. Sorge, für die wir nichts können und Tatsachen, die unveränderbar sind und eigentlich ist es nur logisch, wenn man sich helfen würde, diese Lasten zu tragen… und nicht noch andere erschaffen. Wir sind leider nicht mächtiger als das Leben mit seinem beiden Enden. Und das wird wohl niemals in Ordnung so sein, es ist wohl ein Widerspruch, der in den Menschen eingepflanzt ist und den er immer unfair finden wird. Aber es gibt Dinge, über die wir Macht haben und es nicht wahrhaben wollen, wir schieben sie auf “die Gesellschaft” oder die Anderen oder einfach auf das harte Leben… den Kampf… den es gar nicht geben muss. Wenn man nur will. Es wäre so viel einfacher… so viele Konflikte, die uns unendlich groß scheinen, sind in Wahrheit nichtig, im Vergleich zur Größe der ganzen Wirklichkeit. Und wir haben selbst nicht viel Zeit hier, und am Ende ist es wirklich egal, wer mehr Geld verdient hat und wer “besser dasteht”, sogar wer den Krieg gewonnen hat. Und trotzdem hängen sich Menschen daran auf, als ginge es um alles…
(ich hab regelmäßig selbst Postideen nachdem ich hier was kommentiert habe, also sehr gern ^^ )
Ja, genau, du sprichst mir aus dem Herzen. Es gibt Tage, da mache ich es selbst so – irgendwie ist es auch einfach schwer, sich als Mensch von all diesen Wertvorstellungen zu befreien, weil man einfach schon gar nicht mehr weiß, wie man anders denken und leben soll und weil es nur so wenige gibt, die es einem vorleben können. Aber an einigen Tagen – hm. Ich kann es kaum beschreiben. Ich bin eigentlich kein besonders empathischer Mensch, denke ich. Ich kann mich zwar in andere Menschen hineindenken, aber ich lasse es selten zu, dass mich das Schicksal anderer zu sehr berührt – allein schon aus Selbstschutz. Aber an einigen Tagen – wie heute – kann ich es kaum ertragen, zu wissen, dass es Menschen gibt, die jetzt, in diesem Moment, traurig und einsam sind. Die niemanden (mehr) haben, mit dem sie reden oder lachen können und es zerreißt mich einfach. Und ich finde es schlimm, dass alle damit beschäftigt sind, sich mit unwichtigen Dingen zu stressen, zu streiten, Kriege zu führen, irgendwelchen unrealistischen Idealen nachzulaufen, anstatt einfach mal anzuhalten und füreinander da zu sein.
Mit dem Menschen, in dessen Gedanken ich den Text oben geschrieben habe, habe ich oft solche Gespräche geführt und manchmal haben wir stundenlang überlegt, was man tun könnte, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Nun ist er schon lange nicht mehr unter uns, aber immer, wenn ich an ihn denke, bin ich nicht nur traurig um ihn, ich bin auch traurig um die Welt. Aber ich versuche, diesen gemeinsamen, sie wenigstens ein winziges Stückchen besser zu machen, immer im Herzen zu behalten. Wer weiß, vielleicht gelingt es ja irgendwann.
(Oh, was für ein Lob. Danke, ich finde diesen Austausch auch immer total inspirierend und freue mich, dass es überhaupt noch Menschen gibt, mit denen man sich über solche Themen unterhalten kann <3)
Das ist.. unvorstellbar, so jemanden zu verlieren. Wenn ich an die wenigen Menschen denke, die etwas ähnliches für mich bedeuten.. darf ich fragen, wer es war? (wenn es dir hier zu persönlich wird, kannst du mir ja irgendwo anders antworten, oder wenn du etwas nicht sagen willst, ist das auch kein Problem. Es interessiert mich bloß, genauso,, wie ich gern wüsste, was bei diesen Gesprächen herauskam. Wie kann man die Welt denn besser machen?)
Aber diese “unbeteiligung”, dieses “es passiert ja nicht mir” ist auch nur die Illusion von Sicherheit, in der wir uns wiegen. Wir können nur nicht ständig daran denken, aber das ist eine andere Sache. Vielleicht sollte auch ich achtsamer sein. Lieber einmal zu viel die Wahrheit sagen als geschwiegen zu haben, aus auf lange Sicht unwichtigen Gründen.
Ich weiß, was du meinst, ich denke auch nicht oft an die restliche Welt oder “fremde” Probleme. Ich glaube, ich rede und schreibe zu viel und tue zu wenig (hat man das Gefühl nicht immer, wenn man von Idealen spricht?). Aber dann gibt es Vorstellungen, und diese Menschen, die uns zeigen, dass eben dies funktioniert, dass unsere Träume umsetzbar sind. Ohne die es die Welt vielleicht wirklich schwerer hat. Und dann können wir nur genau das tun, es weitertragen und an die nächsten geben, wie einen Funken, der durch die Zeit läuft… wie wenig davon wir eigentlich haben, Zeit. Ist es da nicht umso wichtiger, einmal mehr das Richtige zu tun?
Das wird gerade ein wenig diffus, aber ich hoffe, du verstehst trotzdem, was ich sagen will.
Eigentlich gibt es so etwas wie Feinde gar nicht. Sollte es nicht geben. Es ist im Grunde einfach bizarr, dass wir, die durch so viel Glück auf einem Planeten leben, unter so vielen anderen Sternen und zwischen so vielen anderen Lebensformen – die wir uns verstehen können, die Sprache des anderen lernen und eigentlich alle die gleichen Sorgen haben, das gleiche Bedürfnis, zu wissen, was dahinter ist, woher wir kommen, und uns nach ähnlichen Dingen sehnen, immer noch überall Feinde erkennen. Ist das nicht schon unglaublich viel an Gemeinsamkeit, wenn man bedenkt, wie groß und zusammenhanngslos alles ist? Das ist so ein Glück, so ein Zufall, und wir sehen es nichtmal und glauben, unsere Sphäre wäre die größte und unser Nachbar der Fremde, und es gäbe nichts fremderes.
(Das freut mich sehr. Wirklich.. Es gibt sicher noch viele von ihnen, man muss es nur versuchen.)
Ah, das ist eine ziemlich persönliche Sache :') Aber es war ein sehr guter Freund, niemand aus der Familie. Er ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen und auch, wenn es schon einige Jahre her ist, denke ich oft an ihn. Bei kleinen Dingen eben. Ich meine, damals war wir auch noch ziemlich dümmlich und naiv und was kann man als einzelne Menschen schon tun, um die Welt besser zu machen? Eigentlich unmöglich. Aber wir haben uns ab und an kleine Aufgaben gestellt. Beispielsweise durch die Stadt gehen und fremde Menschen anlächeln (mache ich heute manchmal noch, wenn mir danach ist. Viele lächeln zurück, das ist echt schön :)). Oder manchmal hat er einen Euro fallen und ihn liegen lassen, in der Hoffnung, dass jemand ihn findet und sich megamäßig freut. Solche kleinen Dinge eben. Menschen ansprechen, die so aussehen, als würden sie Hilfe brauchen (meistens neigt man ja dazu zu denken “Ach, der kommt schon klar”), mit Leuten reden, wenn sie einen von sich aus ansprechen und so weiter. Und irgendwie machen einen diese kleinen Dinge selbst ganz froh. Und ich denke mir immer wieder, wenn jeder das tun würde, würde es allen besser gehen.
Und genau, genau, ich kann alles eigentlich nur unterschreiben, was du sagst. Aber es gibt so viele Menschen und das Misstrauen ist einfach so groß. Manchmal, wenn ich in einem stillen Wartezimmer sitze, dann frage ich mich, wie es wäre, in einer Welt zu leben, in der man einfach jeden Fremden ansprechen kann. In dem ein Bus oder ein Wartezimmer wie ein Wohnzimmer ist, in dem man sich unterhalten und austauschen kann. Man grüßt, wenn jemand den Raum betritt, man verabschiedet ihn, man sagt hallo, fragt, wohin es geht, worauf er wartet und alles mögliche. Du hast nämlich ganz recht, wir haben doch die Sprache – wir haben die Möglichkeit. Warum sprechen wir nicht miteinander? Haben wir Angst, dass jemand zu viel über uns herausfinden könnte? Dass uns jemand eine Atombombe in den Vorgarten knallt, wenn wir zu viel über uns verraten? Es ist so eigenartig. Klar, ich meine, es gibt durchaus kranke Menschen, die Kinder entführen und schreckliche Dinge tun, aber ich habe immer mehr das Gefühl, dass einem dieses “Du darfst niemandem trauen” durch die Medien nur noch immer intensiver vermittelt wird. Und wegen einem Idioten, dem man tatsächlich nicht trauen kann, sind wir nicht in der Lage, mit hunderten von anderen Menschen zu kommunizieren.
Irgendwie ist das beschränkt. Ich weiß nicht, ob das tatsächlich nur ein Stadium in der Geschichte ist, in dem wir uns befinden, oder ob es immer so sein wird. Und was wohl geschehen müsste, damit es sich ändert. Einige Menschen sind allen und brauchen vielleicht nur das – jemanden, der mit ihnen spricht, der ihnen zulächelt und sich interessiert. Und es ist so traurig, dass irgendeine unsichtbare Blockade uns davon abzuhalten scheint, miteinander zu kommunizieren.
Ich denke, darin liegt tatsächlich der Schlüssel. In der Kommunikation. Und die basiert auf dem Vertrauen zu anderen Menschen. Und so lange es dieses Vertrauen nicht gibt, wird es wohl schwer sein, einander nicht mehr wie Fremde zu behandeln. Wie Feinde, die jeden Moment auf einen losgehen könnten.
Hm, schon traurig.
(Ja, genau, das denke ich auch. Ich finde solche Gespräche so wertvoll :))
Das sollte ich auch einmal probieren.
Tut mir leid, ich war irgendwann zu müde, um noch viel zu schreiben – aber ich denke immernoch darüber nach. Es stimmt, und es ist schade – manchmal muss man diese Mauer einfach durchbrechen. Einfach so.
Es ist vielleicht nicht nur diese Angst, sondern auch davor, verurteilt zu werden oder – weshalb wir überhaupt bei fremden Menschen vorsichtig sind – einen falschen ersten Eindruck zu machen. Aber dass das manchmal schwerer wiegt als die Möglichkeit, ein persönliches Leid zu lindern, ist einfach falsch.
Vielleicht ist das eine Art kindlicher Naivität, sprechen Kinder doch noch eher einfach fremde Leute an und vertrauen ihnen ohne Vorbehalte. Aber wenn wirklich alle so denken würden, dann gäbe es auch gar keinen Grund, das als gefährlich zu erachten. Es ist wirklich schade, dass einem das Misstrauen irgendwann “eingeimpft” wird, bis man sich schließlich daran gewöhnt uns es selbstverständlich scheint.
Kein Problem, ich war in den letzten Tagen eh eher weniger online (:
Ja, ich kann eigentlich nur alles unterschreiben, was du auch gesagt hast. Aber wer weiß, vielleicht gelingt es uns ja irgendwann durch kleine Gesten die Welt ein winziges Bisschen zu verbessern. Nur ein wenig. <3