Schattenwelten vor unserer Haustür, Fingerkuppendenken in unseren Köpfen, und am Ende sind wir nicht mehr in der Lage, beide Vorstellungen von Realität miteinander zu vereinen. Was wir sagen, was wir meinen, ist nie das, was andere verstehen. Was wir sehen ist nicht das, was andere mit ihren Taten erreichen wollen und irgendwann steht die Welt still, weil sich niemand mehr die Mühe macht, sich zu erklären. Wie wäre es, in einer klaren Welt zu leben, in der Emotionen nicht unter hunderten von Schichten verborgen sind, die wir selbst nicht einmal verstehen? Wie wäre es in einer Welt, in der Gefühle so wahr werden können wie Taten, in der Wunder so echt sind wie Realität? In der sich nichts mehr von den Tagträumen unterscheidet, durch die wir täglich wandern?

Ich will sie erfassen, die ganze Düsternis der Welt, aus deren Gedankensumpf ich mich Tag für Tag ziehen muss, bis der Kampf irgendwann endet – so oder so. Wo Schicksale sich wie Schlangen ineinander verwinden, Zähne offene Wunden schlagen und alles sich vermengt im unbeschränkten Dasein. Wo Universen in Augen schimmern und Gedanken in Herzen, wo Fleisch zu Asche wird und Asche zu neuen Leibern, bis die Brut der Ewigkeit sich mit ihren Klauen in die Venen Unschuldiger gefressen hat, um von dort aus neue Saat zu verbreiten. Dort, aus diesem Chaos, möchte ich mich erheben, mein Kleid aus Knochen und Muskeln abstreifen und wahr sein. Mehr als nur ein blasses Schimmern in der Vorstellung anderer, mehr als nur ein vorbeihuschender Körper im Augenwinkel eines Fremden. Aber die Macht der Vorstellung wird die der Realität für immer übertrumpfen.
7 Kommentare
  1. Daryl
    Daryl sagte:

    Ach ich liebe deine Gedankengänge, sie haben immer etwas unheimlich magisches an sich. Bei dem vorletzten Text hatte ich schon das Gefühl als wäre es ein Aufruf etwas unheimlich wunderbares zu erschaffen.

    ' Wie wäre es, in einer klaren Welt zu leben, in der Emotionen nicht unter hunderten von Schichten verborgen sind, die wir selbst nicht einmal verstehen? Wie wäre es in einer Welt, in der Gefühle so wahr werden können wie Taten, in der Wunder so echt sind wie Realität? In der sich nichts mehr von den Tagträumen unterscheidet, durch die wir täglich wandern? '

    Besonders bei diesen Zeilen musste ich schmunzeln, der Gedanke gefällt mir gut. Es klingt nach einer schönen Welt, in der man eintauchen möchte um sie bis zum letzten Zentimeter zu ergründen.

    Was ich an deinen Texten liebe ist dieses Gefühl in der Brust, als würdest du meinen Kern erschüttern und ergreifen, es mit etwas füllen und sich weiterentwickeln lassen. Genau so ein Gefühl wie bei dem Musikvideo von 'True Love'.

    Ich muss also nicht mehr sagen wie schön es geschrieben ist, es steht ja eh außer Frage.
    Der Rest des Textes ist ebenso genial, ich könnte eigentlich den ganzen Text zitieren um ihn danach zu kommentieren… könnte aber etwas länger werden :D

    Deine Texte sind etwas worauf ich mich immer freue, es ist wie eine Sucht nach diesem Gefühl in der Brust. Es gibt einfach wenig Dinge die so tief in meine Gefühlswelt eindringen um etwas in mir zu bewegen.

    Daher danke für dein Schreiben und die Inspiration du Muse.

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  2. Polykristall
    Polykristall sagte:

    Wow, Mensch. Auf deine Kommentare weiß ich nie, was ich schreiben soll, weil sie einfach so unheimlich lieb und motivierend sind. Zurzeit geht es mir mit meiner Schreiberei (mal wieder) nicht so gut, aber wenn ich dann diese Zeilen von dir lese, dann schöpfe ich neuen Mut und fühle mich gleich viel besser. Es ist ein … unbeschreibliches Gefühl, jemanden zu haben, dem die Texte so viel bedeuten, der so viel in ihnen sieht – etwas, was man selbst vielleicht sogar schon zu sehen verlernt hat. Danke dafür. Ehrlich. Das beutet mir so viel.

    <3

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  3. Daryl
    Daryl sagte:

    Man ist einfach so selbstkritisch, klar muss es einen auch selber befriedigen aber wenn dir dein Schreiben Spaß macht weißt du ja nebenbei wie sehr es mir gefällt. Bei dir ist es einfach immer dieser Mix aus den Gedanken und der Art wie du sie in Worte fasst. Es passt unheimlich gut und ich liebe schöne Worte :D <3 Ich kann mir gar nicht vorstellen wie man sich daran gewöhnen könnte, naja es ist dein Schreiben, da fängt man es doch mit einem anderen Blick auf als du es tust. Es gibt nicht viele Dinge die mich so stimulieren wie dein Schreiben, man entdeckt einfach immer wieder etwas Neues und Schönes. Es ist wie ein Sonnenuntergang an dessen Anblick man sich auch nie gewöhnen könnte, es verzaubert einen immer wieder. Ich weiß wie viel solche Worte bedeuten können, denn darum geht es doch im Schreiben, man möchte andere Menschen bewegen, sie beben lassen und ihnen etwas vermitteln. Der einzige Grund weshalb ich überhaupt schreibe ( klar macht es mir Spaß ) aber ich schreibe doch eher um anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu meißeln. Bei dir ist es eben mehr als nur ein Lächeln, mehr als ein Herzschlag oder einen Gedanken den man weiterführt. Es ist etwas wofür es sich lohnt morgens aus dem Bett zu quälen wenn man mal wieder nicht geschlafen hat :'D.

    Ich denke wir setzen uns selber immer wieder unter Druck, egal wie oft man etwas anderes darüber gesagt bekommt. Man möchte sich eben entwickeln und etwas verdeutlichen. Daher kenne ich es gut genug, blöde Schreibdepressionen. Redest du da eigentlich mit anderen viel drüber? Also wenn dich etwas beschäftigt und es nicht so gut läuft. :O du solltest dir einfach eine Bezugsperson was das angeht suchen, falls du noch keine hast. Es ist manchmal schrecklich wenn man sich immer wieder selber damit rumärgert.

    Mir bedeutet es auch sehr viel, generell dir zu sagen was ich darüber denke und wie ich dabei empfinde. Denn was könnte schöner sein als Bestätigung zu finden?

    Also fühl dich ganz Doll gedrückt.

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  4. Polykristall
    Polykristall sagte:

    Oh Mann. Jedes Mal, wenn du etwas Liebes zu mir schreibst, denke ich, es wäre das Schönste und das Netteste, das jemals jemand zu mir gesagt hat. Aber jedes Mal übertriffst du dich wieder selbst und ich wachse um 10 Zentimeter. Mensch ♥
    Natürlich möchte man andere Menschen berühren, ja. Aber ich glaube, ich müsste schreiben, auch wenn ich wüsste, dass es niemand lesen würde. Mein Kopf würde platzen, wenn ich all die Charaktere und Geschichten nicht herausbekommen würde. Aber trotzdem strebe ich irgendwie nach Vollkommenheit. Auch wenn mir gerade eben wieder klar geworden ist, dass ich das wohl nie erreiche. (Gerade die ersten Seiten meines aktuellen Romans mal wieder gelesen. Man möchte weinen.) Aber es macht trotzdem Spaß, an sich zu arbeiten und zu sehen, wie andere es finden. Und ein “Wow” oder “Das hat mich berührt” ist das Schönste, das man lesen kann, als Schöpfer. Ich habe mich letztens mit jemandem unterhalten, der gesagt hat, jeder würde mit seinen Texten die Welt erreichen wollen – aber das stimmt nicht. Nicht für mich. Selbst wenn nur ein Mensch von meinen Texten zum Nachdenken oder Lächeln gebracht wird, bin ich schon glücklicher, wie ich es nie sein könnte. Das ist mehr, als ich jemals erwartet habe, als ich zu schreiben begann – ganz für mich allein. Und auch mehr, als ich erwartet habe, als ich diesen Blog eröffnet habe. Ich hätte nie gesagt, dass ich irgendwann einmal mehr als 5 Follower haben würde :)

    Und es ist einfach so schön, Mensch. Deine Worte berühren mich immer wieder, nicht nur deine Kommentare, sondern auch deine Texte, denn in ihnen steckt so viel Wärme und so viel Liebe. So viel Ehrlichkeit. Und es ehrt mich einfach so unglaublich, dass du immer so viele liebe Worte für mich übrig hast. Das bedeutet mir unglaublich viel.

    Einfach danke ♥

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  5. Daryl
    Daryl sagte:

    Also fast immer wenn ich dir schreibe :D wächst du um 10 Zentimeter? Wow… und ich dachte “hehe sie ist kleiner als ich”. Mist..

    Es ist eindeutig die Erziehung von meinen Großeltern :D die haben mich erzogen immer ehrlich und höflich zu sein. Ich bin einfach nur ehrlich. Naja man merkt ja dass du eh schreibst, unabhängig davon ob es jemand mal lesen wird oder nicht. Vom Schreiben wird dich auch keiner abhalten können. Hm Vollkommenheit ist so ein dehnbarer Begriff, was bedeutet Vollkommenheit in einer Welt voller Unvollkommenheiten? Ich frag mich worum es geht :OO was könnte so schockierend sein? – Mein Interesse deine Romane zu lesen ist gerade gestiegen ( jetzt stellst du dir so ein leicht zufriedenes/unzufriedenes Brummen vor ).

    Gerade wegen der Sache weswegen du schreibst finde ich dich unheimlich interessant und faszinierend :D <3 Ich schreibe ebenfalls deshalb, es geht nicht um die große Welt, es geht um die Welt eines einzigen Menschen. Dadurch spiegelt sich einfach etwas verdammt Tolles wieder. Deshalb sollte jeder Autor, Dichter oder sonstiges schreiben. Ich empfinde es irgendwie als selbstlos und schön von dir. Ich schätze es sehr an dir.

    Vielleicht wollte ich dich deshalb richtig verstehen und nicht einfach nur lesen. In den Texten/Einträgen steckt ja meistens mehr als man vermuten mag. :D ich habe jeden ( naja fast jeden Eintrag gelesen die Rezensionen habe ich nicht alle gelesen :'D ). Manchmal waren da so Einträge bei, bei denen ich mir wünschte schon damals mit dir geschrieben zu haben. Aber ich bin unsagbar froh dich kennen zu dürfen.

    Ich denke meine Texte sind immer nur so gut wie die Menschen die mich dazu inspirieren, meine Texte sind die pure Widerspieglung meiner Gefühle und Gedanken.
    Zum Beispiel wären viele meiner schönsten Texte nie geschrieben worden hätte ich dich nicht kennengelernt. Du inspirierst mich wie es kein anderer Mensch tut, lässt mich Dinge denken die mich kein anderer Mensch denken lässt. Du bist eben etwas Besonderes für mich und das möchte ich dir auch mit vielen meiner Texte vermitteln.

    Klar habe ich immer so liebe Worte für dich übrig, so empfinde ich und ich denke du hast es verdient.

    <3

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  6. Polykristall
    Polykristall sagte:

    Ich glaube, du stellst dich selbst zu sehr in den Schatten, mein Lieber <3 Deine Texte sind genau so gut, wie du. Es ist in meinen Augen allein schon eine Kunst, sich inspirieren zu lassen, egal von was. Und wenn man sich von Menschen und ihren Gedanken/Gefühlen inspirieren lässt, ist es noch immer eine große Kunst und erfordert viel Können, seine Emotionen darüber zum Ausdruck zu bringen. :)

    Antworten
  7. Daryl
    Daryl sagte:

    Ich habe igendwann mal aufgeschnappt Bescheidenheit wäre eine Tugend. Du stellst dich doch ebenso in den Schatten. Wir denken immer weniger zu sein als wir eigentlich sind oder sehen nicht wozu wir eigentlich fähig sind. Trotzdem danke <3 vielleicht werde ich mich irgendwann mal geschlagen geben. Aber nur vielleicht! <3

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