Ich werde oft gefragt und habe mich auch schon viel mit anderen Schriftstellern darüber ausgetauscht, welches der schönste Ort zum Schreiben ist. Viele Autoren schreiben gern an ihrem Schreibtisch oder in anderen bekannten und vertrauten Umgebungen. Einige schreiben auch sehr gern im Urlaub, wenn sie dort die passende Zeit dazu finden. Ich schreibe überall gern.
Ich kann mir keinen Ort ausmalen, den ich nicht als perfekt zum Schreiben ausmachen würde. Ein Café inmitten der Stadt, eine verlassene Bank an einem Bahngleis, am Rhein bei Sonnenschein oder am Fenster bei Regenwetter. Ich liebe es, neue Orte zu erkunden, denn jeder von ihnen scheint meine Inspiration zu fördern, denn jeder Ort hat eine andere Stimmung.
Noch träume ich von einem Urlaub oder einer Reise durch die Welt, die ich nur allein begehe und die ich nur benutze, um mich inspirieren zu lassen, Menschen aus fremden Kulturen kennenzulernen und all das dann in meinen Texten zu verarbeiten. Gerade mit meinem kleinen Netbook (namens Alice ;)), das ihr oben auf dem Foto seht, wäre das super praktisch, weil man es einfach in der Handtasche mitnehmen kann. Ich bin ganz sicher, dass ich mir irgendwann die Zeit und das Geld nehmen werde, um diesen Traum zu verwirklichen.
Und wie sieht es bei euch aus? Habt ihr auch Orte, an denen ihr gern schreibt oder lest?
Ich hoffe, ihr habt einen sonnigeren Start in die Woche als ich.
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sehr schöner platz richtig schön eingerichtet!
wir würden uns total freuen wenn du auch mal bei uns vorbei schauen würdest♥
liebe grüße,
matea&vera
http://aneverendingfriendshipveramatea.blogspot.co.at/
das klingt total schön, wie du das beschreibst. Besonders die Tatsache, dass jeder Ort Inspiration birgt ist eigentlich so offensichtlich, aber ich vergaß es – danke, für die Erinnerung. Ist es dir unangenehm, wenn dir jemand über die Schulter schaut, wenn du zum Beispiel auf einer parkbank sitzt oder am bahnsteig?
Hey ihr beiden, vielen Dank für's Vorbeischauen und kommentieren. Freut mich, dass euch das kleine Zimmer gefällt. Das ist unser Wohnzimmer daheim und ich liebe es auch abgöttisch. Ich schaue sicher mal bei euch vorbei ♥
Hallöchen! Mensch, vielen lieben Dank, dass du reinschaust – es freut mich, dass ich dir durch meine Worte einiges in Erinnerung zurückrufen konnte. Ich suche selbst immer wieder nach Schreiborten, um eine andere Perspektive auf die Welt zu bekommen.
Früher war es mir ziemlich unangenehm, wenn mir jemand beim Schreiben zugesehen hat. Ich fahre sehr viel im Zug und teils haben mir die Leute im ICE regelrecht auf den Bildschirm gestarrt und mitgelesen. Aber ich habe dabei immer nur positive Erfahrungen gemacht und bin oft mit diesen Leuten ins Gespräch gekommen, deswegen finde ich es inzwischen nicht mehr schlimm.
Merci beaucoup für deinen Kommentar :) Darüber bin ich jetzt hier bei dir gelandet und finde deine Schreibe und deinen ganzen Blog sehr genial. Du hast auf jeden Fall eine neue Leserin hinzugewonnen, mach weiter so!
Ich schreibe ja selber sehr gerne und finde, dass vielmehr der Zeitpunkt wichtig ist und gar nicht so sehr der Ort. Mir kommen zum Beispiel nachts, bzw spät abends die besten Ideen und Gedanken.
Tausend Grüße,
die Hannah
http://mehr-und-weniger.blogspot.com
:) gibt es auch einen (Schreib)ort, an dem du noch nie gesessen hast, aber es schon immer mal wolltest?
achso, verstehe! das klingt schön. vielleicht sollte man solchen Dingen (bzw. allen) offener gegenüber treten, dann kann es gar nicht so schlimm werden.
Wow, vielen lieben Dank, Hannah. Es freut mich, dass du meinen Blog so toll findest – vor allem, weil ich von deinem Blog ja auch so begeistert war. Dass du gern schreibst, höre ich natürlich mega gern. Und stimmt, mir kommen die meisten Ideen auch abends oder nachts – da bin ich echt nachtaktiv, irgendwie. Auch wenn ich jetzt, seitdem ich arbeite, etwas weiter nach vorn verlagern musste. Bzw. komplett auf meine Zugzeiten. Aber inzwischen kann ich mich damit ganz gut arrangieren.
<3
Also ich fahre zum Beispiel sehr gern in den Harz oder in Wälder, um mich dort hinzusetzen und in etwas “romantischere” Umgebungen zu kommen. Aber es gibt viele romantische Länder und Orte, an denen ich mal schreiben würde. Zum Beispiel an einem Wasserfall. Oder in Island oder so :)
Ja, da hast du recht. Ich bin generell ein großer Menschenfreund und freue mich über alle, die sich für meine Texte interessieren. Deswegen finde ich es generell inzwischen sehr toll, wenn andere da Interesse zeigen. <3
Richte bitte der Person, die dieses einer Feenbehausung gleichende Zimmer eingerichtet hat, meinen tiefsten Respekt aus! (Ich schätze deine Mutter, wenn es das elterliche Wohnzimmer ist? :3)
Ich finde insbesondere die Tür, die Lichterkette, den Sessel und den Tisch wundervoll. Man könnte beinahe neidisch werden… :P
Lesen kann ich so ziemlich überall, teilweise abgesehen von Autofahren, weil dann die Kopfschmerzen zuschlagen, aber Schreiben kann ich bisher nur, wenn ich vollkommen mit mir alleine bin, was ich aber auch noch zu ändern versuche, weil sich die Zeit, in der man eigentlich schreiben könnte dadurch drastisch verringert.
Dein Traum hört sich übrigens unglaublich toll an… so etwas ähnliches würde ich auch gerne einmal machen! :)
Oh, hihi! Das werde ich meiner Mama ganz sicher ausrichten, die freut sich ganz bestimmt riesig darüber, dass ihr Wohnzimmer so gut ankommt. Sie ist auch sehr stolz darauf und ich liebe es auch abgöttisch. Die Fenster sind riesig und die Türen sind schon fast 100 Jahre alt und wurden von uns händisch abgeschliffen und restauriert. Ganz großes Kino :) Ich liebe es sehr, dort in meiner Ecke auf dem Sofa zu sitzen und zu schreiben. Vor allem, wenn die Sonne so toll hereinscheint. (Leider komme ich nur noch sehr selten dazu, da ich ja jetzt nicht mehr daheim wohne und höchstens alle 3 Monate mal dort bin. Hm.)
So ganz mit mir allein sein musste ich früher auch immer, einfach, weil ich die Konzentration brauchte. Aber inzwischen habe ich auch sehr viel Interesse und einen großen Reiz darin gefunden, in der Öffentlichkeit zu Schreiben. Gerade in Cafés bringt es mir großen Spaß. Wenn ich gerade auf einen Zug warten muss oder dergleichen. Dort kann man ja zum Beispiel – wenn man noch etwas schüchtern ist – sich einen Platz mit dem Rücken zur Wand aussuchen oder etwas in der Art. Wenn man sich dann einen leckeren Kaffee dazubestellt, fühlt man sich sogar ziemlich wichtig dabei, wenn man dann sein Arbeitszeug herausholt :D
oh, Island ist wunderschön. oder Irland. da könnte man sich wirklich glatt verzaubern lassen. und man braucht nicht einmal die Augen zu schließen, um im Wunderland zu sein.
das ist schön :) diese Menschenfreund-igkeit muss ich mir noch aneignen, aber ich freue mich sehr für dich, dass du in den neugierigen Blicken etwas positives für dich (und die anderen) entdeckt hast. :)
Mir geht es da scheinbar wie dir -verschiedene Orte = viel Inspiration :) Am liebsten bin ich dabei alleine, ich kann nicht schreiben, wenn sich jemand, den ich kenne, mit mir im selben Raum befindet (weil die immer erwarten, dass ich nach einer gewissen Zeit aufhöre und mich ihnen widme, das ist dann im Schreibfluss echt Druck der dazu führt, dass ich nicht mehr schreiben kann). Anders ist es mit fremden Menschen, z.B. im Zug – da ist es mir einerlei. Und das man höchstens in nette Gespräche verwickelt wird, kann ich bestätigen :)
Alleine verreisen und schreiben ist für mich eigentlich das Patentrezept für's Schreiben, würde ich gerne wieder tun, wenn ich nur das Geld dafür hätte :(
Stimmt, leider sind Reisen schon sehr teuer. Ich freue mich ja schon, wenn ich ab und dann zu meinen Eltern reisen kann, um dann ein wenig mit dem Rad rauszufahren und mir irgendwo eine Bank im Wald zu suchen. Weiter weg war bisher – nur für's Schreiben – leider nicht drin.
Ich habe übrigens auch schon sehr angenehme Schreiberfahrungen gemacht, wenn Leute, die ich kenne, im Raum waren. Auch wenn das dann meistens Menschen waren, die dann selbst auch geschrieben oder gelesen haben. Das ist cool, weil man sich so gegenseitig (wenn es denn klappt) zur Produktivität anstiftet oder sich auch kurz über Passagen etc. austauschen kann. Je größer die Gruppe, umso schwerer wird das Schreiben natürlich. (Bei meiner NaNoWriMo Gruppe mit teils 10 bis 15 Leuten ist das immer sehr schwer – da wird am Ende meist nur noch gequatscht :)) Zu Studienzeiten habe ich es auch gern so gemacht, dass ich geschrieben habe, wenn andere noch an Hausarbeiten arbeiten mussten (und ich nicht). Also irgendwie hat auch das bei mir immer geklappt.
Dass du bisher auch nette Gespräche im Zug zum Thema Schreiben gehabt hast, freut mich übrigens. Ich dachte schon immer, ich wäre komisch, weil ich sonst niemanden kenne, der auch gern mal recht öffentlich schreibt.
Ja, das stelle ich mir auch einfach so wunderschön vor. Hach. Ich bin ganz sicher, dass ich mir diesen Traum irgendwann werde erfüllen können. Das Leben ist ja zum Glück noch lang ♥
Und ja, es hat auch echt super lange gedauert, bis es bei mir so weit war, weil ich auch schon viele schlechte Erfahrungen gemacht habe, mit Menschen, die dem Schreiben wirklich negativ (bzw. sehr skeptisch) gegenüber standen. Aber das hat sich inzwischen gegeben und ich versuche, mich eher auf die positiven Aspekte zu konzentrieren. In jedem Fall sind das ja meist eh Leute, denen ich nie wieder begegne :)
Ja, bei meinen Eltern ist dann auch so eine Rückzugsmöglichkeit. Bislang kann ich aber immer nur derart kurz da sein, dass ich es unhöflich finde, mich zurückzuziehen (wenn ich das nämlich einmal tue, komme ich auch ganz gut ein paar Stunden ohne ein Lebenszeichen aus…). Das hindert mich momentan daran, die Heimat dahingehend nutzen zu können :(
Du hast Glück, wenn du schreibende Freunde hast – die habe ich absolut nicht! Kenne leider niemanden in meiner näheren Umgebung, der schreibt – bis auf meinen besten Freund. Der lebt aber in einer anderen Stadt und hat mittlerweile eine Beziehung,ebenso wie ich – da sieht man sich selten.
Ja, nette Gespräche im Zug sind was Schönes :) Irgendwie sprechen mich immer Leute an, entweder, weil ich auf meiner Tastatur rumhacke oder mit meiner Kamera rumspiele. Oder weil ich irgendwas tue, wofür ich als “sehr nett und aufmerksam” wahrgenommen werde (letztens kippten Koffer im Zug um und ich stellte sie wieder auf = 1-stündiges Gespräch mit ihrer Besitzerin). Ich wurde sogar schon fremdverpflegt, weil ich angeblich beim Schreiben so hungrig ausgesehen hätte, haha :p
Nicht meeeegateuer und sehr zum empfehlen als Schreibreise alleine: Mit dem Zug ans Meer! Die freudige Erwartung auf dem Weg dorthin, diese positive Sättigung mit kleinen, schönen Augenblicken danach sind eine wundervolle Inspiration.
Man kann überall schreiben.. Aber seitdem ich mein Büro renoviert und im mittelalterlichen Stil eingerichtet habe, gibt es keinen besseren Ort mehr, um Fantasyromane zu verfassen!
LG
Hi!
Endlich komme ich auch dazu, dir einen Kommentar dazulassen :) Den ganzen Tag wollt ich schon vorbeischauen, nachdem das gestern nicht ganz so geklappt hat, wie ich wollte… doofes Internet.
Aber jetzt bin ich hier und ich liebe deinen Blog schon jetzt!
Überall schreiben kann ich noch nicht. Das liegt aber eher daran, dass die Busfahrten nach Hause oder in die Stadt auf unseren Straßen zu holprig ausfallen und ich leider, leider noch kein so tolles Netbook habe. Wenn mein alter Laptop den Geist aufgibt, schaff ich mir auch so eins an :)
Ansonsten liebe ich die Abwechslung. Daheim schreibe ich natürlich gern an meinem Schreibtisch, viel lieber aber auf der Couch oder in meinem kuscheligen Bett ;) Und wenn das Wetter wieder besser wird, kann ich auch endlich wieder draußen schreiben.
Mir macht es eigentlich nichts aus, wenn mir fremde Leute über die Schulter schauen. Da bin ich meistens eh viel zu konzentriert auf meine Geschichte. Einmal hat mich so ein Obdachloser in der Stadt angeschmarrt (war wohl etwas besoffen…) und hat dann öffentlich eine Passage vorgelesen. Das war natürlich nich so toll, aber damit muss man als Schreiberling wohl leben ;)
Im Urlaub zu schreiben ist natürlich viel besser, weil die Orte dort aufregender und abwechslungsreicher sind, als Schreibtisch/Sofa/Terrasse/etc. Vor ein paar Jahren waren wir in einem echt schönen Hotel in Italien und es gab da einen Wasserfall :) Es war echt super, dort zu schreiben, auch wenn es kein echter war.
Ich schreib auch gerne in unserer Stadtbücherei. Wenn ich alle Bücher da sehe, ist das wie ein Kick. Dann denke ich mir, dass ich in ein paar Jahren vielleicht auch in so einem Regal stehen werden und siehe da, es geht wie von selbst :)
Liebe Grüße von der Couch :)
Phan (http://phantazia.blog.de)
Das stimmt allerdings. Wenn ich – wie meist – nur für ein Wochenende dort bin, habe ich natürlich sowohl mit meinen Eltern als auch mit meinen Geschwistern genug zu tun, als dass ich noch zum Schreiben kommen könnte. Und wenn nicht, dann gibt es auch immer noch Freund dort, die sich gern noch treffen würden. Ich habe es aber auch schon so gemacht, dass ich eine Woche daheim war und diese zum Urlaub richtig genutzt habe – wenn gerade alle arbeiten oder in der Schule waren. Dann lässt es sich doch ganz gut schreiben :)
Dass du keine schreibenden Freunde hast, tut mir echt leid. Ich meine, bei mir sind es großteils auch “nur” Leute, die ich durch das Internet kennengelernt habe. Entweder aus meinem Forum (einige Leute sind ja hier aus der Nähe) oder durch die NaNoWriMo Schreibgruppe, der ich jetzt schon seit mehreren Jahren angehöre. Und auch in meinem Studiengang – Buchwissenschaft – gab es durch die große Nähe zur Literatur einige Schreiberlinge. Da habe ich echt ziemliches Glück, denn bevor ich nach Mainz kam, kannte ich in dem Bereich auch niemanden :/
Aw, haha, das klingt aber mega süß! Sehr cool :D Meine beste Erfahrung war auch letztens, als ich mit einem Mädchen ins Gespräch kam, das mich aufs Schreiben ansprach. Witzigerweise hatten wir beide sogar genau dasselbe Ziel und mussten noch 3 mal gemeinsam umsteigen und haben einander dann geholfen, die Koffer zu tragen, als wir über die Bahnsteige zu unseren verschiedenen Zügen gehetzt sind. Das war ziemlich klasse :)
Oh ja, das stelle ich mir auch genial vor! Danke für den Tipp, ich glaube, das muss ich echt mal in Erwägung ziehen ♥
Nicht jeder – aber einige können überall schreiben, ja. Das mit deinem Büro klingt allerdings besonders genial. Das würde ich gern mal sehen! Gibt es auch irgendwo Fotos davon, zufälligerweise?
Hey Phan, vielen Danke für deinen ausführlichen Beitrag. Wow, das klingt wirklich sehr toll bei dir – du scheinst auch an allen Orten schreiben zu können, das ist ziemlich nützlich und cool. Und du hast recht, so ein kleines Netbook ist echt praktisch. Ich habe meins eigentlich auch nur, weil ich mir, als mein ganz alter Laptop kaputt ging, noch keinen neuen großen leisten konnte. Deswegen hab ich mir erst mal für 200 Euro besorgt. Wiegt nur 2 Kilo, hat 11 Stunden Akku und ist generell sehr praktisch. Daheim schreibe ich zwar immer an meinem großen, aber unterwegs ist das kleine echt toll.
Das mit der Bücherei stelle ich mir auch unheimlich toll vor. Nun habe ich echt Lust bekommen, das auch einmal auszuprobieren. Das muss ich glaube ich mal machen. Danke für die Inspiration! :)
Liebe Grüße
Marie
haha, das stimmt – im Endeffekt kann man immer sagen “seh ich eh nie wieder”, wenn das dann tatsächlich auch der Fall ist. man sagt zwar immer, dass es wichtiger ist auf die Meinungen seiner Freunden/enger Bekannten zu hören als auf die von Fremden. aber andererseits können Fremde oft besser objektiv einschätzen. was sagst du dazu – auf welche Gruppe mehr hören, wer kann objektiv/wer kann nur subjektiv einschätzen?
Ah, das ist ein sehr schweres Thema, über das ich sicher 100 Seiten zusmamenschreiben könnte. (Obwohl – ich könnte glaube ich über alles 100 Seiten zusammenschreiben :D). Die Frage ist ja, wie die Menschen mein Werk wahrnehmen sollen: Mit mir in Verbindung gebracht oder vollkommen losgelöst von mir als Person als eigenständiges Ding.
Freunde – lassen wir mal die graue Masse an Personen außen vor, die nicht ihre ehrliche Meinung sagen würde, sondern gehen davon aus, dass es auch Freunde gibt, die durchaus konstruktiv sein können – sehen mich und mein Werk im Zusammenhang. Hat der Autor zum Beispiel LRS würde jeder Fremde, der ihn nicht kennt und das nicht weiß, sagen “Wow, ist der dumm, was für ein schlechter Text voller Fehler”. Freunde allerdings würden die Mühe hinter dem Text zu schätzen wissen. (Ich kenne das zum Beispiel sehr gut. Meine beiden Schwestern haben LRS und ich bin stolz auf jedes Wort, das sie schreiben.) Freunde würden beispielsweise auch dein Werk im Zusammenhang mit deinem Fortschritt sehen. Wenn du beispielsweise erst seit einem Jahr schreibst, ist es klar, dass du noch kein Profi bist. Freunde würden trotzdem sehen, dass du unheimlich viel erreicht hast, in dieser Zeit – während ein Fremder den Text einfach als schlecht abstempeln.
Ich denke deswegen, dass man gerade, wenn man noch neu in etwas ist, wirklich vertraute Personen heranziehen sollte (die aber gleichzeitig in der Lage sind, ehrlich zu sein). Das Urteil fremder Menschen ist meist härter und bezieht die Entwicklung und den Hintergrund des Schöpfers nie mit ein und kann deswegen gerade für Neulinge oder für Werke, die sich gerade noch im Aufbau befinden, zerschmetternd sein. Andererseits ist es natürlich auch klar, dass es nichts bringt, wenn einem Freunde nur Honig ums Maul schmieren.
Fremde hingegen haben den Freunden gegenüber einen Vorteil auf ganz anderer Ebene. Ich denke, sie können sich eher auf das Werk selbst einlassen – denn sie kennen dich ja nicht. Für einen Fremden ist der Autor hinter einem Buch immer eine mysteriöse Gestalt. Deswegen sind sie vielleicht auch viel eher dazu bereit, sich ganz und gar auf die Handlung einzulassen.
Ich selbst zumindest habe die Erfahrung gemacht, dass Freunde und Bekannte beim Lesen meiner Texte immer mich selbst darin gesucht haben. Versucht haben, mich durch meinen Roman zu verstehen. Ich bin für diese Personen einfach eine bekannte und irgendwie “enträtselte” Person. Sie versuchen, meinen Text – dadurch, dass sie mich eben kennen – auf allen Ebenen mit mir in Verbindung zu bringen. Das kann etwas sein, das man als Autor nicht unbedingt möchte, wenn man kritisiert wird. Deswegen können Fremde in meinen Augen auf dieser Ebene wiederum die besseren Kritiker sein, weil sie einfach von Natur aus das Potenzial haben, sich wirklich mehr für dein WERK zu faszinieren. Nicht für dich und dafür, dass du es geschaffen hast.
Ich hoffe, du weißt, was ich grob damit sagen möchte :)
Wegen dieser Punkte finde ich beispielsweise zum schreibtechnischen Austausch auch Foren ganz toll, weil man dort die Gelegenheit hat, Menschen kennenzulernen, aber trotzdem kein Blatt vor den Mund nehmen muss, wenn man denkt, dass sie noch einiges zu verbessern haben …
Ich schreibe auch meistens überall, jedenfalls geht es überall. Da ich jeden Tag mit dem Zug unterwegs bin, ist es meistens der Zug, in dem ich schreibe. Dann setze ich meine Kopfhörer auf, mache gute Musik an und schaue aus dem Fenster. Und dann kommt irgendwie eins zum anderen, echt, das geht manchmal wie von alleine und ich kann gar nicht so schnell aufschreiben, wie ich denken kann. Ich hab auch, genauso wie du, ein NetBook gekauft, einfach, weil ich es für die Uni brauchte, aber auch, weil das schon ziemlich praktisch ist, es immer mitzuhaben. Auf dem NetBook kann ich nämlich schneller schreiben und ob ich jetzt zwei Kilo mehr oder weniger mitschleppe, das fällt meistens dann eh nicht ins Gewicht. Haha.
Ich möchte unbedingt auch mal eine Art Weltreise machen. Dann kann man schön fotografisch Dinge festhalten und ebenso dazu dann die passenden Worte finden. Das stelle ich mir auch ziemlich schön vor :) Hoffentlich werden unsere Träume wahr :)
danke dir für die ausführliche Antwort auf meine Frage – es hat mich sehr gefreut sie zu lesen :) würdest du denn sagen, dass du dein Buch bzw. deine Bücher ausschließlich für dein Wohl/deine Freude geschrieben hast bzw. schreibst oder würdest du eher sagen, du hast sie geschrieben, um Anderen etwas mitteilen zu wollen? also war/ist es bei dir mehr die “Not” sich ausdrücken zu wollen oder mehr der Wille ein Statement zu setzen, der von Anderen gehört wird?
Oh, das klingt wirklich schön – und witzigerweise genau so wie bei mir, du sprichst/schreibst mir einfach aus dem Herzen und ich kann nur alles unterschreiben ♥
Ich wünsche dir natürlich auch, dass du diesen Traum erfüllen kannst. Aber da bin ich eigentlich sogar sicher. Das Leben ist lang und uns stehen ja noch alle Türen offen! :)
Oh, noch so eine schwere Frage! :) Also generell schreibe ich nur für mich. Ich liebe es zwar, meine Texte zu teilen (deswegen liegt es mir auch sehr fern, Geld dafür zu verlangen), aber im Grunde schreibe ich vor allem, weil ich schreiben muss. Ich denke an nichts anderes, den ganzen Tag über. Ich würde es auch tun, wenn es niemand lesen würde …
tut mir leid für die ganzen fragen – es ist nur sehr interessant und aufregend, sich mit einer echten Autorin, Bücherschreiberin, Magiern (nenne es wie du willst hihi) zu unterhalten. ich meine, ich habe (auch) den starken Wunsch irgendwann ein buch zusammen zu schreiben. vielleicht zu veröffentlichen. aber vor allem natürlich einige Kapitel zusammen bringen. – hast du eigentlich oft zeit und/oder lust auf anderen blogs nach schönen texten zu suchen oder machst du das eher selten?
Oh, dafür musst du dich nicht entschuldigen! Ich fühle ich mich total geehrt, dass du so viele Fragen stellst und es macht mir ja auch Spaß zu plaudern ♥
Schreibst du denn derzeit an einem Roman? Oder ist das bisher bei dir nur Wunschvorstellung? :)
Ich schaue sehr gern nach anderen Blogs, auch wenn ich leider – vor allem seitdem ich arbeite – nur noch sehr, sehr wenig Zeit dafür habe. Leider :/
(hoffentlich, hihi). nein, ich schreibe derzeit nicht an einem roman, obwohl ich schon zwei mal anfing, nur um wieder aufzuhören. ich weiß nicht, irgendwie klappt bei mir noch nicht dieser sprung von kurzen texten auf kapitel, weißt du? wie war es denn bei dir, hast du dich zuerst hingesetzt und all deine charaktere + den inhalt + den hintergrund durchgeplant, oder war das mehr was spontanes?
arbeitest du eigentlich so professionell als schriftstellerin oder ist das eher ein 'nebenberuf' für dich? – falls das nicht zu privat ist und ich fragen darf. ich hoffe sehr, dass du bald mehr möglichkeiten bekommst durch weitere blogs zu stöbern und etwas schönes für dich entdecken wirst.
Ah, okay. Das Problem kann ich nachvollziehen, auch wenn ich es selbst nie hatte. Ich neige eher dazu, sehr lange Konstrukte zu erdenken und direkt in eine Welt hineinzufallen, zu der ich hunderte von Seiten schreiben könnte. Da ist eher das Problem, mich kurz zu halten. (Auch wenn mir das – wie man an Kernstaub sieht – leider nicht sehr gut gelingt ;))
Ich plane sehr, sehr intensiv. Ich meine, klar, einiges kommt als Inspiration, aber das alles in Form zu bringen dauert schon sehr lange und erfordert viel Energie, die ich mir aber gern nehme. Ich liebe es zu planen. Ich habe mehrere mehrhundertspaltige Excel-Tabellen, nur um mit Kernstaub fertig zu werden. Ich kann dazu gern mal einen Eintrag machen, wenn dich das interessiert :)
Ich glaube, professionell ist man nie, als Schriftsteller. Ich glaube, es gibt da ein Zitat von jemandem, dessen Namen ich gerade nicht mehr kenne. Der sagte “Ein professioneller Autor ist ein Anfänger, der nicht aufgegeben hat”. Das Wichtigste beim Schreiben ist, dass man am Ball bleibt. Das ist auch das Schwerste, in meinen Augen. Alles andere kommt von selbst.
Ich habe ja noch einen anderen, “richtigen” Job als Community Managerin, den ich sehr liebe, auch wenn er viel Zeit frisst (weil ich auch am Wochenende und an Feiertagen arbeiten muss, teilweise). Wenn ich genug Geld mit dem Schreiben verdienen würde, würde ich es natürlich am liebsten hauptberuflich machen, weil ich mir nichts Schöneres vorstellen kann, als den ganzen Tag mit diesem Hobby zu verbringen. Aber 1. habe ich ja nicht das Ziel, mit meinen Texten primär Geld zu verdienen und 2. können ja nicht einmal Autoren, die bei einigen großen Verlagen arbeiten und veröffentlichen, ihr Brot damit verdienen. Von daher ist das wohl sehr unwahrscheinlich :)
oh, dann hätte ich aber lieber das Phänomen, was du hast! :D aber wenn du sagst kein problem mit der fülle des inhalts zu haben, hast du trotzdem diese ätzenden schreib-blockaden oder ist es bei dir so, dass du eigentlich jeden tag etwas schreiben könntest, ungeachtet der umwelt, deiner gefühle etc.? ich meine, ich glaube schreibblockaden existieren,so wie vieles andere, nur in unseren köpfen. eigentlich könnte man uns (uns? also.. den menschen, die gerne schreiben!) einen einfachen, alltäglichen gegenstand vorsetzen und wir könnten uns dazu ganze romane ausdenken. selbst wenn's ne kloschüssel ist. aber ich glaube schreibblockaden entstehen mit dem zögern. mit der angst, etwas falsches zu schreiben, etwas, was nicht gut klingt, nicht angemessen. ich fürchte sogar, dass viele deswegen nicht schreiben- weil sie zu große angst haben, es würde ihnen beim durchlesen nicht gefallen, und deshalb gar nicht erst anfangen. das ist zumindest der grund, wieso ich nicht zeichne.
also so nach dem motto 'jeder anfang ist schwer.'?
darf ich fragen, was du als community managerin so machst? mh, aber denkst du nicht, dass das risiko zu groß wäre in diese hassliebe abzurutschen, wenn du anfängst das schreiben hauptberuflich zu machen? wenn du verstehst, was ich meine. ich habe zum beispiel eine freundin, die unglaublich gut malt, aber sie würde niemals malerin oder sonst was in die richtung werden wollen, meinte sie, weil sie dann so etwas schönes wie ein angenehmes hobby in stressige arbeit verwandeln müsste. bzw. hätte sie angst, dass es dann so enden würde.