Die letzten Tage und Wochen stehen im Schatten der zwanghaften Produktivität. Das Leben auskosten ist eine Sache, aber inzwischen fühle ich mich ausgebrannt. Leer. Kurz vorm geistigen Zusammenbruch. Alles, was ich mir merken möchte, alle, was ich beachten muss und tun will, sprengt meinen Kopf. Arbeit, Freunde, Unternehmungen, Familie, Geburtstage, Treffen, Feiern. Im Zug und im Bus schreibe ich, die wenigen Minuten zwischen den Zeiten, wenn ich warte oder laufe, versuche ich, alles zu ordnen und zu organisieren.
Ich bin kein Mensch, der dauerhaft in seinem Zimmer sitzen kann, aber nur unter Strom zu stehen, macht mich kaputt. Vor allem, weil ich weiß, dass es keine Stelle gibt, an der ich abbauen kann. Arbeit? Muss gemacht werden. Freunde und Familie bedeuten mir alles. Das Schreiben ist mein Leben. Ich liebe es, durch Deutschland zu reisen und Abends nach der Arbeit nicht gleich nach Hause zu gehen, sondern noch etwas zu unternehmen.
Einfach, um nicht in den Alltagstrott zu verfallen. Mein Drang, gegen den Alltag anzukämpfen, scheint wohl so groß geworden zu sein, dass es mich unter sich vergräbt.
7 Kommentare
  1. sophy jaq
    sophy jaq sagte:

    ich hoffe du findest bald diesen zwischenweg für dich – wo du dich ausruhen kannst, wo du abbauen kannst und einfach mal zur ruhe kommen kannst. gibt dir das schreiben diese entspannung nicht? du schaffst das, da bin ich mir ganz sicher.

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  2. thedannie
    thedannie sagte:

    Manchmal muss man sich für ein paar Tage dafür entscheiden sich selbst etwas zu gönnen. Heutzutage ist das eben DIE ZEIT. Gönn sie dir, erlaube dir selbst Zeit für DICH zu nehmen. Selbst wenn das auch nur 2 Std oder mehr am Tag sind, die du irgendwo draußen verbringst. Ob in einem Park oder irgendwo, wo du die Ruhe genießen kannst. Mache das 3 Tage hintereinander und du wirst sehen wie GUT du dich nach diesen 3 Tagen fühlen wirst. Du wirst viel mehr Energie für Dich, Deine Freunde und Familie haben, als du sie jetzt hast, weil du mit deiner Reservekraft arbeitest. <3 :)

    Glg aus Wien
    dannie

    * Mache mit und hole dir DEIN persönliches Schmuckset von SERAFINA. *

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  3. STEFFI
    STEFFI sagte:

    Ich glaube, es ist oft nicht das Problem, sich Zeit für sich zu nehmen – gerade wenn man gut organisiert – sondern vielmehr zu erkennen, was diese Zeit anfüllen sollte, damit man eben auch mal runterkommt. Jedenfalls ging es mir so :p Als “Zeit für mich” definierte ich ein vorher ein sehr, sehr breites Feld. Da gehörten Freund, Freunde und Familie rein. Plötzlich konnte ich nicht mehr, obwohl ich einer Meinung nach doch eigentlich abwechslungsreiche und erfüllende Dinge tat.
    Jetzt unterscheide ich zwischen Dingen, die andere für gut und entspannend halten – und die, die (u.U. entgegen aller Konventionen) mich WIRKLICH entspannen. Das sind äußerst unrühmliche Dinge, wie in Gammelklamotten auf dem Sofa abhängen, mal ein Schläfchen zwischendurch machen und einfach auch mal “Nein” zu sagen und nicht zum 678254 Mal in der Woche mit irgendwem irgendwo essen gehen. Mehr Leute zu mir einladen und nicht immer “Ja” sagen, wenn es irgendwo anders hingehen soll. So was eben. Ich hoffe, es wird klar, was ich meine :)

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  4. Polykristall
    Polykristall sagte:

    Vielen Dank ♥
    Schreiben ist auch Entspannung, aber es ist nicht Abschalten. Es ist Produktivität und Denken. Es ist sogar mehr denken an die meisten anderen Tätigkeiten, die ich den ganzen Tag über so verübe. Deswegen ist es nicht die Art Entspannung, die ich eigentlich ganz dringend mal wieder brauche, nein …

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  5. Polykristall
    Polykristall sagte:

    Ihr seid wirklich lieb und ich wünschte, es würde so einfach gehen. Aber in stillen Momenten, in denen ich nichts tue, fühle ich mich ganz schrecklich, weil ich ständig an die Sachen denke, die ich noch erledigen muss. 100 Mails beantworten, 1000 Nachrichten bei Facebook, mein Forum, WhatsApp – überall warten Leute darauf, dass ich ihnen antworte und sind traurig oder enttäuscht, wenn ich es nicht schaffen sollte. Und das macht mich einfach fertig :/

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  6. Polykristall
    Polykristall sagte:

    Das fasst es ziemlich perfekt zusammen, denn genau diese Einstellung müsste und sollte ich mir auch antrainieren. Ich bin in letzter Zet so gut wie jeden Abend unterwegs, noch hier mal eben im Weinhaus oder mit Freunden am Rhein was trinken, hier mal noch auf das eine Fest, dort auf eine Hausparty. Das macht mir Spaß und ich liebe das, aber es wird mir langsam einfach zu viel.
    Das Problem ist nur, dass ich es auch nicht ertrage zu wissen, dass ich daheim herumsitze, während andere Menschen tolle Sachen machen. Das macht mich nur noch fertiger :/

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