Autoren: 10 goldene Regeln für eine aktive Social Media Community (Teil 4)
Heute kommen wir zum finalen Teil der Social Media Tipps zum Aufbau einer aktiven Community. In den vorherigen 3 Teilen wurden viele Themen angerissen, die beachtet werden sollten, wenn ihr in Social Media Erfolg haben wollt. Am Ende helfen euch diese Tipps, eine konkrete Strategie zu erarbeiten, die für euch und euren Social Media Auftritt optimal ist.
Wir haben bisher folgende Fragen behandelt:
1. Warum seid ihr überhaupt in sozialen Netzwerken und was ist dort euer Ziel aus Autor?
2. In welchen sozialen Netzwerken bewegt ihr euch?
3. Worüber könnt und wollt ihr sprechen?
4. Was sind eure Wiedererkennungsmerkmale als Marke und als Mensch?
5. Wie sieht eure visuelle Welt aus?
6. Wie klingt eure Stimme in Social Media?
7. Wie bringt ihr eure Fans dazu, mit euch zu interagieren?
Mit diesen Punkten haben wir schon ein sehr weites Feld abgearbeitet und wenn ihr sie für euch definiert habt, dann habt ihr bereits eine gute und stabile Social Media Strategie. Herzlichen Glückwunsch!
Die letzten 3 Punkte widmen sich nun noch einigen kleinen, aber wichtigen Details. Wenn es am Ende noch offene Fragen geben sollte (man kann immerhin nicht alles abarbeiten), dann scheut euch nicht, sie zu stellen!
8. Baut Connections auf!
Um Erfolg zu haben, gehören eine gute Strategie, gute Produkte (in diesem Fall Bücher) und auch einiges an Glück dazu. Ein weiterer großer Punkt, an dem ihr arbeiten müsst, um dauerhaft erfolgreich zu sein und immer mehr Leser zu erreichen, sind Connections. Vor allem zu anderen Autoren, aber auch zu Bloggern und Co.!
Wenn man eine Facebookseite ganz frisch erstellt, ist oft die Frage:
Wo fange ich überhaupt an?
Denn wenn man noch kaum jemanden kennt – keine anderen Autoren, keine Leser, keine Blogger – dann ist es extrem schwer, sich eine Community aufzubauen. Und auch wenn ihr schon eine größere Facebookseite habt, dürft ihr die Kommunikation über eure Seite hinaus nicht vergessen.
Geeignet sind Facebook-Gruppen
Autoren, Leser, Blogger – Sie alle treiben sich in verschiedenen Facebookgruppen herum, um sich über ihre Hobbies und Bücher auszutauschen. Legt eure Schüchternheit ab und steigt dort ein, kommuniziert, unterhaltet euch und baut Bekanntschaften auf. Denn wenn ihr Hilfe braucht, Aktionen startet oder einfach mal jemandem zum Reden braucht, dann ist es gut, nicht der ewige Einzelgänger zu sein, sondern Bekannte aus demselben Bereich zu haben, mit denen ihr euch austauschen könnt. Egal, worum es geht.
Ihr müsst nicht in 1000 Gruppen sein
Versteht den Rat nicht falsch. Ihr müsst euch nicht in jeder Gruppe anmelden, in der irgendwas mit Büchern, Literaturbloggern oder Autoren im Titel vorkommt. Viel sinnvoller ist es, wenn ihr euch eine Handvoll Gruppen auswählt, die aktiv sind und in denen ihr euch einfach wohlfühlt. Natürlich sollten es auch Gruppen sein, die euch als Autoren positiv gegenüber eingestellt sind. Es gibt Blogger- oder Lesergruppen, in denen es nicht gern gesehen wird, wenn man auch mal über seine eigenen Bücher schreibt. Andererseits gibt es auch sogenannte Werbegruppen, in denen nur die Autoren ihre Links zu den Büchern teilen. Das bringt auch überhaupt nichts. Die Suche nach den richtigen Facebook-Gruppen erledigt sich also auch nicht innerhalb von 10 Minuten. Es lohnt sich aber.
Redet nicht nur über euch selbst
Wenn ihr in einer Gruppe seid, dann steht davon ab, nur über euch selbst und eure Bücher zu sprechen. Wirklich Bekanntschaften entstehen nämlich – wie im echten Leben – nur dann, wenn ihr den anderen Gruppenmitgliedern auch Aufmerksamkeit schenkt und aufrichtiges Interesse an ihren Büchern/Interessen etc. zeigt. Scheut euch nicht davor, so auch andere Autoren (über Gruppen oder ihre Seiten direkt) mal anzuschreiben. Wenn ihr gut findet, was sie machen, dann sagt ihnen das auch! Sprecht selbst auch über Bücher, die ihr mögt. Wenn ihr tagein tagaus nur von euch selbst und euren Werken sprecht, dann kommt das am Ende eher negativ an.
Helft anderen weiter
Ein eigenartiger Tipp, aber erfahrungsgemäß einer der besten. Wenn ihr anderen Autoren oder Bloggern helft, dann werden sie irgendwann auch euch helfen, wenn ihr einmal Hilfe benötigt. Jeder kann etwas anderes – der eine kennt ich mit Marketing aus, der andere mit Buchsatz, einer ist super in Coverdesign und ein anderer in Rechtschreibung. Es gibt immer etwas, das ihr vielleicht könnt, mit dem ihr anderen Menschen weiterhelfen könnt. Und wenn sich die Chance bietet, dann tut das auch!
Natürlich sollt ihr nicht nur in der Erwartung helfen, dass diejenigen, denen ihr geholfen habt, irgendwann euren Gefallen erwidern. Aber sich gegenseitig unter die Arme zu greifen, das macht eine Gemeinschaft stark. Ein Teil davon zu sein bringt euch nicht nur viel positive Energie und verdammt viel Spaß, sondern es hilft euch auch aktiv, durch die Zusammenarbeit mit anderen Büchermenschen, immer mehr Leser zu erreichen.
Blogger sind eure Freunde
Gerade Buchblogger sind für die Autorencommunity wahrhaftes Gold. Sie freuen sich darüber, Kontakt mit euch aufnehmen zu können, und helfen euch, euer Buch bekannter zu machen. Scheut euch nicht, sie auch mal anzuschreiben, zu Bloggeburtstagen etwas zu spenden oder an gemeinsamen Aktionen zu tüfteln. Davon haben alle was. Wichtig ist aber auch hier – wie bei den Gruppen – nicht zu nerven. Das Versenden von Massen-E-Mails, in denen Leseexemplare ungefragt verschickt werden, kommt bei vielen Bloggern nicht so gut an. Sucht lieber den persönlichen Kontakt. (Das macht auch viel mehr Spaß.)
Legt Missgunst ab
In der Autoren-Szene spielen Neid und Missgunst eine ziemlich große Rolle. Das kann ich oft nicht verstehen, denn im Gegensatz zu anderen Produkten wie Autos, Sofas, Kühlschränken und Co. ist ein Buch keine einmalige Anschaffung. Ein Leser liest in einem Jahr oft viele Bücher. Bedeutet, nur weil er das Buch eines Kollegen liest, heißt das nicht, dass er euer Buch nicht auch lesen wird.
Neid in einem gewissen Maße ist sicherlich gesund. Missgunst allerdings nicht. Damit macht ihr euch nicht nur selbst das Leben schwer, sondern ihr verhindert auch in gewissem Maße euren eigenen Erfolg. Anderen ihren Erfolg nicht zu gönnen, deprimiert in erster Linie. Dann wird man wütend auf die Person, wütend auf sich selbst und am Ende wütend auf alles. Das sorgt nicht nur für eine oftmals recht negative Ausstrahlung (ja, das merkt man auch in sozialen Netzwerken), sondern verhindert auch, dass ihr mit diesen erfolgreichen Personen in Kontakt kommt. (Was euch persönlich ja wieder helfen könnte.)
Also: Erinnert euch immer wieder daran, anderen ihren Erfolg zu gönnen und geht positiv auf eure Mitstreiter zu. So haltet ihr euch alle Türen offen. Und um Connections aufzubauen ist das eine der wichtigsten Voraussetzungen!
9. Gebt nicht auf
Und auch hier noch einmal: Wenn ihr alle Punkte aus den vorherigen Teilen beantwortet habt, dann seid ihr auf dem besten Weg zu einem guten und soliden Social Media Auftritt. Aber es muss euch bewusst sein: Es braucht seine Zeit. Die Methoden, die ich hier vorgestellt habe, zielen nicht auf die schnelle Generierung von 10.000 Fans oder 100.000 Verkäufen ab, sondern darauf, dass ihr langfristig und nachhaltig Fans und “Superfans” gewinnt. Und das braucht seine Zeit.
Was auch passiert: Gebt nicht auf und lasst euch nicht deprimieren. Viele Autoren, die ich kenne, machen sich sorgen, weil ihre Community langsamer wächst als die einiger Kollegen. Da aber alle unterschiedliche Themen und Zielgruppen haben, ist das auch vollkommen normal. Wenn ihr das Gefühl habt, euer Social Media Auftritt kommt einfach nicht in die Gänge, dann fragt eure Fans, Freunde oder Bekannte, die sich damit auskennen. In den meisten Fällen ist es aber einfach so, dass alles seine Zeit braucht.
Ich selbst habe 2 Jahre für über 2000 Fans “gebraucht”. Einige neue Kollegen haben mich da schon innerhalb von einem halben Jahr überholt. Aber ich finde es okay. Meine Fans sind extrem aktiv, halten zu mir, helfen mir weiter und freuen sich über alles, was ich ihnen zeige. Und das freut wiederum mich.
Erinnert euch an euren Ursprung
Eine kleine Motivationsrede am Ende der Artikelreihe kann nicht schaden, oder? Also: Wenn ihr euch – wie es ja vielen Autoren oft geht – dann erinnert euch an den Punkt, an dem ihr angefangen habt. Macht am besten eine Liste, was für tolle Dinge euch passiert sind, seitdem ihr mit Social Media angefangen habt und welche tollen Menschen ihr kennenlernen durftet. Das überwiegt meist die Selbstzweifel. Vor allem, wenn ihr euch vorstellt, dass in der Zukunft noch viel bessere Sachen auf euch warten!
Alles und jeder hat seine Zeit. Eure wird auch noch kommen, wenn ihr durchhaltet.
10. Macht euch nicht zu großen Stress
Im Laufe der Zeit, in der die letzten Artikel veröffentlicht wurden, haben mich viele Kommentare, PNs und Mails erreicht. Viele Autoren waren dankbar und haben sich motiviert gefühlt. Einige andere jedoch – und das kann ich auch verstehen – haben sich sehr großen Stress gemacht, nachdem sie die Tipps verfolgt haben. Denn wie gesagt: Eine richtige Social Media Strategie aufzubauen braucht seine Zeit. Und wenn man alle Punkte hier verfolgt hat, dann kann die Last der Informationen erst einmal erdrückend sein.
Generell gilt wie immer: Es gibt kein generelle Rezept für Erfolg. Für jeden funktionieren andere Methoden. Diese Regeln sind der Weg, der bei mir funktioniert hat und den ich auch zu großen Teilen in meinem Job erst gelernt und dann den Kunden gepredigt habe. Aber: Wenn Punkte dabei sind, bei denen ihr euch unwohl fühlt, müsst ihr sie nicht erfüllen. Wenn Punkte dabei sind, von denen ihr sagt, ihr habt keine Zeit dafür, dann fangt sie mit etwas anderem ab. Wenn ihr schon erfolgreich und zufrieden mit eurem Social Media Auftritt seid, ohne dass ihr einen der Punkte befolgt, ist es auch gut – dann macht so weiter wie bisher!
Schritt für Schritt
Ihr seid Autoren. Das bedeutet, eure Hauptzeit des Tages sollte noch immer (neben Job und Familie) dem Schreiben gelten. Einen wirklich aktiven Social Media Auftritt zu etablieren ist sehr viel Arbeit. Deswegen geht die Sache am besten nach und nach an. Einige der Fragen könnt ihr für euch vielleicht schon recht schnell beantworten, für andere braucht ihr mehr Zeit. Auf einige Sachen habt ihr so richtig Lust, andere würdet ihr gern hinten anstellen.
Geht so vor, wie ihr euch damit am besten fühlt!
Viele Autoren finden sich in Social Media nicht zurecht, weil sie sich einen zu großen Druck aufbauen. Dabei geht es nicht darum – das muss ich immer wieder betonen – euch zu verstellen oder ein abstraktes Marketing-Ich zu schaffen, sondern es geht darum, IHR zu sein. Natürlich eine sehr klar definierte Form von euch, aber noch immer ihr. Ihr sollt Spaß daran haben, denn wenn ihr selbst keinen habt, dann spüren das auch eure Fans.
Diese Social Media Tipps sind nur eine Stütze
Sie sind kein Manifest, das ihr Wort für Wort verinnerlichen müsst. Sie geben euch nur einen Einblick in die große Welt des Social Media Marketings. Das wichtigste ist am Ende aber immer, dass es sich für euch toll anfühlen muss. Ihr sollt mit Spaß, Liebe und Leidenschaft hinter euren Projekten stehen und dazu ganz offen, liebevoll und freundschaftlich mit euren Fans darüber kommunizieren.
Also: Ihr seid Autoren.
Ihr erschafft Charaktere, Geschichten und Welten! Da wird es euch auch gelingen, einen funktionierenden Facebook-Auftritt zu erschaffen. Daran glaube ich fest. Ihr lasst eure Leser lachen und weinen, schickt sie durch alle Bereiche menschlicher Emotionen. Da wird es euch auch gelingen, sie bei Facebook mit euren Postings, euren Bildern und euren Stories zu berühren. Versprochen.
Viel Erfolg euch allen! Und wie gesagt: Immer heraus mit euren Fragen.
Over and out!
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!